Diese Vorstellung entstand bei Versuchen mit klassischen Intelligenztests, den Raven-Problemen. Bei diesen Aufgaben müssen Regeln gefunden werden, nach denen Reihen von geometrischen Figuren angeordnet sind.
Je mehr Regeln dabei zu beachten sind, desto schwerer wurden die Aufgaben, fand Patricia Carpenter von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh heraus. Die besten Leistungen erzielten jene Versuchspersonen, so ihr Schluß, die sehr viele Varianten in ihrem Arbeitsgedächtnis gleichzeitig verarbeiten können. Kürzlich hatten Studien mit Kindern gezeigt, daß sie Raven-Problemen um so besser lösten, je weiter ihr Arbeitsgedächtnis gereift war.
Welche Bereiche der Großhirnrinde bei Intelligenzaufgaben arbeiten, ist in der Fachzeitschrift "Cognitive Psychology" zu lesen. John Gabrieli und seine Kollegen von der Stanford University ließen Testpersonen Raven-Probleme lösen und schossen dabei Bilder von den aktivierten Regionen.
Bereiche der Großhirnrinde, die bekannterweise auch bei Arbeitsgedächtnisaufgaben aktiv sind, arbeiten auch bei dem Intelligenztest - und zwar alle auf einmal. "Logisches Denken", so Gabrieli "scheint die Summe aller Fähigkeiten des Arbeitgedächtnisses zu sein."
Quelle: FOCUS