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Wo ist der Königsweg?
Sind Abiturienten gut beraten, erst eine Lehre anzufangen und dann ein
Studium aufzunehmen? Oder schadet die Doppelqualifikation gar beim Einstieg
ins Berufsleben?
Wer erst eine Berufsausbildung absolviert und dann studiert, versichert
sich zunächst gegen das Risiko des Studienabbruchs. Er/Sie scheut
also Risiken und zählt zu den Leistungsschwächeren des Arbeitsmarktes.
Die Doppelqualifikation bringt eher Nachteile, fanden Christof Helberger
und Felix Büchel, Wirtschaftswissenschaftler, in einer Studie heraus.
Alles Quatsch, entgegnen die Berufsforscher der Bundesanstalt für
Arbeit: Bei Einkommen und Aufstiegschancen gibt es kaum Unterschiede zwischen
Examinierten mit oder ohne Lehre.
Das Hochschul-Informations-System (HIS) sieht sogar Vorteile, wenn Lehre
und Studium aufeinander bezogen sind. Doppelqualifizierte erhielten eher
Vollzeitjobs und erzielten langfristig höhere Einkommen. Günstig
wirkten sich Lehre plus Studium vor allem für Frauen aus.
Gunter Lange